Der erste Schritt, der zur Erzeugung einer Holzfigur nötig ist, ist das anfertigen des Einzelstücks,
das später als Modell benutzt wird.
Dieses wird vom begabten Holzbildhauer angefertigt: Motivation und vor allem Talent verhelfen
diesem Künstler, der die Hauptrolle in der Schnitzerei spielt, seine Meisterwerke zu vollbringen.

Dieser Meister skizziert vorerst seine Ideen zu Papier. Er versucht dabei sehr plastisch zu wirken.
Nach zahlreichen Ideen, dient dann die angefertigte Endskizze als Vorlage für die Arbeit in Ton.
Diese wird vor der Holzfigur modelliert und wird für den Bildhauer eine große Hilfe sein, wenn es
darum geht vor dem Holzklotz zu stehen und die ersten Schnitte ins Holz zu schnitzen. Außerdem ist
der Ton sehr gut geeignet um sich das Endresultat vorstellen zu können: hier können leicht änderungen
vorgenommen werden, die im Holz schon schwieriger sein werden. Nach Beendigung der Arbeit in Ton
wird diese ins Holz kopiert, vorerst wird der Bildhauer mit großen Schnitzmessern die groben Teile
herausschlagen. Später werden die Feinarbeiten durchgeführt, die der Holzfigur ihre Aussagekraft und
Ausstrahlung gibt. Jetzt wäre das Einzelstück, das sogenannte Modell fertig. Der nächste Schritt
ist das Holzmodell für die Vervielfältigung vorzubereiten: es wird in Bronze gegossen, das vor allem aus
Sicherheitsgründen, da sonst Schäden an der Oberfläche der Holzfigur entstehen könnten.
Das Modell in Bronze wird jetzt auf die Schnitzmaschine montiert, die je nach Wunsch, verschiedene
Größen des Modells anfertigen kann. Die auf Maß zubereiteten Holzklötze werden ebenfalls auf die Maschine

montiert, die Stemmeisen darf man natürlich nicht vergessen, und schon kann die Vervielfältigung
beginnen. Der Holzklotz ist meist aus Ahorn, da diese Holzart auf Grund seiner Härte recht gut von
der Schnitzmaschine bearbeitet werden kann. Es ist ein recht helles Holz, dass nur wenig nachdunkelt.
Bei größeren Figuren wird hingegen oft Lindenholz verwendet: diese werden ja handnachgeschnitzt, da ist
weiches Holz besser geeignet. Seltener wird Zirbelkiefer verwendet: Modelle (Einzelstücke) bestehen
meist aus diesem Holz, manchmal auch kleinere handnachgeschnitzte Figuren. Es ist sehr weich, sogar weicher als
Linde, hat eine rötliche Farbe und dunkelt sehr schnell und stark nach. Hier können manchmal Äste vorkommen!
Auf der Schnitzmaschine wird die Figur zuerst vorgefräst und dann später nachbearbeitet bzw. verfeinert.
Die manuelle Arbeit der Maschinenschnitzer (wir verwenden keine Computer!) ist jetzt gefragt: es kommt
nur auf sie an, ob die Arbeit letztendlich gut oder nur akzeptabel wird. Es ist keine leichte Arbeit,
sie fordert viel Geduld, Erfahrung und Feingefühl. Keine Arbeit für Jedermann, schon deshalb, weil sie
nicht jeder gleich gut kann. Eine Fräsarbeit auf der Schnitzmaschine kann über mehrere Stunden bis
über einen Tag dauern.

Der fertige "Rohling" landet dann beim Handschnitzer, der die Figur jetzt nachschnitzt und sie fein,
bis ins kleinste Detail, ausarbeitet. Kleine Figuren werden weniger nachgeschnitzt, größere Figuren
hingegen (hauptsächlich aber Figuren aus Lindenholz bzw. Zirbelkiefer, ab ca. 40 cm) werden so gut
wie vollkommen nachgeschnitzt. Bei ihnen bleiben eigentlich keine Spuren von der Maschinenarbeit
übrig. Figuren, die nur Teilweise nachgeschnitzt werden, werden später noch geschliffen, damit ihre
Oberfläche schön glatt und sauber wird.
Jetzt ist die Figur in der Ausführung Naturholz (auch Natur genannt) schon fertig. Falls
man es aber wünscht, kann man diese noch lackieren, beizen, in 2 Tönen beizen, lasieren (bzw. bemalen,
colorieren), mit echt Gold fassen oder antikisieren. Bei der Ausarbeitung lasieren wird die Figur mit
Öfarben Hand-bemalt, es ist die typische Bemalung.
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